Frau M.

Montag, 5. November 2018




Seit einigen Jahren beobachtete ich jemanden beim Sterben. Ich war ursprünglich davon überzeugt, dass es viel schneller ginge, aber irgendwie ist sie immer noch da. Dabei hat sie sich doch längst aufgegeben. Oder ist das röchelnde Stöhnen, aus dem grau-blauen Gesicht mit der toten Nase und dem schiefen Mund, der faulig-saure Geruch, abgestanden, wie ein Turnbeutel den man zum Lüften in eine Eckkneipe gestellt hat, ist das knarzende Seufzen, das auf jede hinkende, furchtbar langsame Bewegung folgt, etwa ein Hinweis dafür, dass sie um ihr Leben kämpft?






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