In der Branche wurde bereits lange darüber getuschelt, nun
ist es amtlich. Europas auflagenstärkste Zeitung und ihr treuester Begleiter
wollen zukünftig noch enger miteinander zusammenarbeiten. Grund ist der
anhaltende Auflagenrückgang und die durch die Kooperation zu erwartenden
Synergieeffekte. Auf Seiten der Bild-Zeitung zeigt man sich voller Tatendrang.
Kai Diekmann dazu auf Anfrage: „Natürlich sind wir froh, jetzt ein etabliertes
Onlineportal mit an Bord zu haben. Und niemand kennt uns besser, als die
Redakteure vom BILDblog. Es ist daher nur logisch und konsequent, den nächsten
Schritt zu wagen und die bestehende Koexistenz durch Zusammenlegung der
Redaktionen zu manifestieren. Wir erhoffen uns noch mehr Einsparungen im
Lektorat und natürlich wieder mehr junge, kritische und vor allem kaufkräftige
Leser.“
Auch die Redaktion von BILDblog zeigt sich erleichtert. „Uns hat der Auflagenrückgang der Bild schwer zugesetzt, wir mussten
bereits erste Entlassungen vornehmen. Mit Müh und Not konnten wir den weiteren
Bedeutungsverlust der Bild abmildern und das Profil der Zeitung sogar noch schärfen.
Und dabei haben wir seit Jahren gezeigt, dass wir hohe journalistische
Standards setzen. Durch die Zusammenlegung der Redaktionen können wir nun viel
schneller reagieren und unmittelbar nach Redaktionsschluss der Bild unsere
eigenen Artikel veröffentlichen. Schneller ist dann keiner mehr."
Auch Fachleute begrüßen die Entscheidung der Beteiligten. Denn
nachdem kürzlich durch den deutschen Presserat Focus Online
untersagt wurde, sich offiziell als Nachrichtenmagazin zu bezeichnen (Anm. d. Red.: es dürfen nur noch Artikel veröffentlicht
werden, wenn sie ausdrücklich als Witz oder Satire bezeichnet sind),
blieb eine gestärkte Partnerschaft zwischen Bild und BILDblog als verbliebene,
aber wirtschaftlich schwächelnde, Platzhirsche alternativlos.