Nach Flüchtlings-Shitstorm - Jetzt spricht der junge Ausländer, der von Til Schweiger verprügelt wurde!

Mittwoch, 22. Juli 2015



Der dunkelhäutige österreichische Wirtschaftsflüchtling Elyas M`Barek nach seiner Ankunft in Deutschland



Til Schweiger kommt einfach nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus.  Auf Facebook hatte der „Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent“ kürzlich noch weltmännisch zur Unterstützung von Flüchtlingen aufgerufen, Poesiealbumsprüche zum respektvollen Umgang miteinander gepostet und dem TV-Programm eine Mitschuld am „Hass im Netz“ gegeben. Umso peinlicher dürfte für Schweiger der Umstand sein, dass der Vorfall nach der Verleihung des 65. Deutschen Filmpreises (Lola) im Berliner „Restaurant Borchardt“, wo er Elyas M`Barek ins Gesicht geschlagen haben soll, ein juristisches Nachspiel hat. Wie heute bekannt wurde, hat das vermeintliche Opfer Anzeige erstattet.  Raupenschlag ist es gelungen, mit M`Barek ein exklusives Interview zu führen.

Raupenschlag:
Wie fühlen sie sich? Und warum haben sie sich erst jetzt für eine Anzeige gegen Til Schweiger entschieden, obwohl der Vorfall doch schon einige Wochen zurückliegt?

M`Barek:
Zunächst einmal danke der Nachfrage. Körperlich geht es mir mittlerweile wieder ganz gut. Es war ja auch nur eine Backpfeife. Schwerer wiegen natürlich die seelischen Schäden. Und da ich jetzt ausreichend Zeit hatte den Vorfall Revue passieren zu lassen, bin ich zu dem Entschluss gelangt, Herrn Schweiger wegen der an mir begangenen Körperverletzung nicht ungestraft davon kommen zu lassen. Und ja, das hat auch was mit seinen Facebook-Einträgen zu tun. Natürlich ist es richtig, da sind wir uns alle einig, fremdenfeindliche Postings von Dritten, zudem noch auf der eigenen Seite, kritisieren zu dürfen oder ausdrücklich davon Abstand zu nehmen. Leider ist bei Herrn Schweigers eigenen Kommentaren aber auch deutlich eine latente und wiederkehrende Aggressivität herauszulesen. So befürchte ich, dass körperliche Auseinandersetzungen oftmals nur aufgrund der vorhandenen räumlichen Entfernung zwischen den Beteiligten verhindert werden. Als tatsächlich Betroffener von Herrn Schweigers nonverbaler Konservationsfähigkeit befürchte ich jedoch, dass ihm in unmittelbaren Auseinandersetzungen erneut die Hand ausrutschen oder möglicherweise noch Schlimmeres passieren könnte. Mit anderen Worten: Ich glaube Herr Schweiger hat seine Aggressionen nicht im Griff.

Raupenschlag:
Wie kam es denn eigentlich zu dem Streit im Restaurant Borchardts?

M`Barek:
Nach der Preisverleihung zur „Lola“ habe ich mit einigen Bekannten gegen halb 2 Uhr morgens das Lokal aufgesucht. Schon beim Betreten des Restaurants habe ich Herrn Schweiger laut grölend in der hinteren Ecke des Lokals wahrgenommen, der augenscheinlich auch stark angetrunken war. Schon zu dieser Zeit stand er auf einem der Tische und schrie laut „Wer ist der Größte? Wer ist der Größte? Ihr Deppen und Hackfressen!“, wobei er sich permanent in den Schritt griff und laut lachte. Mit meinen Bekannten habe ich mich zunächst etwas abseits gesetzt, da uns die ganze Situation bereits peinlich war. Kurze Zeit später kam Herr Schweiger dann zu uns an den Tisch gewankt und begann damit uns zu bepöbeln. Er lallte, dass er in dem Restaurant schon mit Brad Pitt, Angelina Jolie usw. gefeiert hat und ich es mir erst „verdienen“ müsste, mit ihm in einem Raum zu sitzen. Außerdem machte er sich über den Titel meines Filmes „Fack you Göhte“ lustig und meinte, dass ich wohl zu blöd sei, anständig Englisch zu schreiben, besser auch mal für ein paar Monate nach Hollywood gehen sollte und ohnehin den „beschissensten Filmtitel aller Zeiten“ verwendet habe. Um die Situation zu entschärfen, habe ich ihm dann für seinen Erfolg bei der Preisverleihung gratuliert, woraufhin Herr Schweiger abgewunken hat und zurück an seinen Tisch getorkelt ist.

Raupenschlag:
Was führte dann zu der tätlichen Auseinandersetzung?

M`Barek:
Eine knappe halbe Stunde später, als uns unser Essen zum Tisch gebracht wurde, ist die Situation dann eskaliert. Herr Schweiger ist plötzlich total aufgebracht zu mir gestürmt und hat mich angeschrien und gefragt "Was ich da bestellt habe". Ich erwiderte ganz ruhig, dass ich mir „Coq au Vin“ geordert habe und jetzt in Ruhe essen wollen würde. Daraufhin ist Herr Schweiger ausgerastet und brüllte mich mit rotem Kopf an, „Ob ich ihn verarschen wollte“. Er hat mir dann sofort eine Ohrfeige verpasst und konnte nur durch weitere Personen, die scheinbar aus Herrn Schweigers Umfeld stammten, von weiteren Schlägen abgebracht werden. In seinen Augen war eine regelrechte Raserei zu sehen, weswegen ich mich mit meinen Begleitern entschlossen habe, das Restaurant umgehend zu verlassen und durch meine Anwesenheit die Sache nicht weiter eskalieren zu lassen. Ich bin dann gleich in die Notaufnahme gefahren und habe meine Verletzungen ärztlich dokumentieren lassen. Zum Glück wurde nur eine leichte Prellung im Gesichtsbereich diagnostiziert.

Raupenschlag:
Ist es richtig, wie zahlreiche Medien berichteten, dass sich Herr Schweiger am darauf folgenden Tag bei ihnen entschuldigt hat?

M`Barek:
Ich kann bestätigen, dass am nächsten Morgen eine Person bei mir angerufen hat, die sich als Til Schweiger bezeichnet hat. Leider konnte ich den Inhalt des Gesprächs nicht verstehen, sodass ich schnell wieder aufgelegt habe.

Raupenschlag:
Jetzt, wo sie Anzeige wegen des Vorfalls erstattet haben, welche Strafe wünschen sie sich für Herr Schweiger?

M`Barek:
Natürlich beabsichtige ich nicht, dass er wegen dieses Vorfalls ins Gefängnis kommt. Man mag sich ja kaum vorstellen, was die Kriminellen im Gefängnis mit ihm anstellen. Ich würde es aber für gerecht empfinden, wenn Herr Schweiger zu einer Aggressionstherapie verurteilt wird oder Sozialstunden ableisten müsste, gerne auch in einem Flüchtlingsheim. Das würde seine Glaubwürdigkeit für seine Interessen steigern und könnte solche Vorfälle, wie sie mir mit ihm passiert sind, möglicherweise vermeiden.




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