„Deutschland sucht den Superanwalt“ – RTL plant Castingshow für neue Zschäpe-Verteidiger

Montag, 20. Juli 2015
Top oder Flop? Überzeugt vom neuen Konzept - Dieter Bohlen


Nachdem heute bekannt geworden ist, dass die ursprünglichen Verteidiger von Beate Zschäpe im NSU-Prozess (Wolfgang Stahl, Anja Sturm und Wolfgang Heer) die Entbindung ihrer Pflichtmandate beantragt haben und nunmehr in den wohlverdienten Ruhestand gehen (wollen), reagiert der Fernsehsender RTL umgehend und kündigt eine neue Castingshow an. Nach Senderangaben werden junge, eloquente Juristen mit weißer Hautfarbe und gesunder nationalistischer Einstellung gesucht, die Beate Zschäpe in dem Prozess zur Aufklärung der NSU-Morde beratend zur Seite stehen. Durch kreative Vorträge und besonderer persönlicher Erscheinung sind die Kandidaten gefordert, Eindruck bei der Jury und dem Fernsehpublikum zu hinterlassen.

Dieter Bohlen, Barbara Salesch und Ben Tewaag in der Jury


Darüber hinaus wurde bekannt, dass die Jury mit dem RTL-Aushängeschild Dieter Bohlen, der Fernseherrichterin Barbara Salesch und dem Berufssohn Ben Teewag prominent und gerichtserprobt besetzt ist.

RTL garantiert 300.000 € Anwaltshonorar für den Sieger


Der Gewinner der Castingshow, die auf mindestens zehn Folgen und mehreren Liveshows ausgelegt ist, kann sich über ein garantiertes Preisgeld in Höhe von mindestens 300.000 € freuen. Wirklich arbeiten muss man für das Geld freilich nicht. Bereits im Vorfeld wurde vertraglich festgelegt, dass der Angeklagten Beate Zschäpe zum Schweigen geraten wird und man während der Verhandlung lediglich interessiert in die Runde schauen muss.

Chemie muss stimmen – Zschäpes Stimme so wichtig wie die Abstimmung der Zuschauer


Im Gegensatz zu den bisherigen Castingshowformaten, soll der Angeklagten bei der Stimmabgabe zu den einzelnen Kandidaten ein gehöriges Mitspracherecht eingeräumt wurde. So zählt die Stimmabgabe von Beate Zschäpe genauso viel, wie die Anrufe des Publikums. Dadurch soll verhindert werden, dass Kandidaten den begehrten Platz im Gerichtssaal erhalten, mit denen die Angeklagte zwischenmenschlich nicht zusammenpasst. Die Stimmabgabe erfolgt dann unmittelbar nach Abstimmung des Publikums durch Zuschaltung eines Livestreams direkt aus Zelle von Beate Zschäpe in der JVA Stadelheim.



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