Seit einigen Jahren beobachtete ich jemanden beim
Sterben. Ich war ursprünglich davon überzeugt, dass es viel schneller
ginge, aber irgendwie ist sie immer noch da. Dabei hat sie sich doch längst
aufgegeben. Oder ist das röchelnde Stöhnen, aus dem grau-blauen Gesicht mit der
toten Nase und dem schiefen Mund, der faulig-saure Geruch, abgestanden, wie ein Turnbeutel
den man zum Lüften in eine Eckkneipe gestellt hat, ist das knarzende Seufzen,
das auf jede hinkende, furchtbar langsame Bewegung folgt, etwa ein Hinweis dafür, dass sie um ihr Leben kämpft?