Unabhängigkeitskampf von Katalonien: Deutsche Reichsbürger zeigen sich solidarisch - und bieten Hilfe an

Donnerstag, 5. Oktober 2017



Barcelona/ Plauenthal - Es ist ein milder Herbsttag. 22 Grad und noch viel Sonne. Typisch für Barcelona. Typisch für Katalonien. Wir treffen uns zu einem Interview mit Mirko Lakowski, 44, Reichsbürger und „König von Plauenthal“, in einem kleinen, in einer verwinkelten Gasse versteckten Café. An den Wänden hängen geräucherte Schweineschenkel, es riecht nach Tabak und in Knoblauch geschwenktem Spargel mit Anchovis, der Spezialität des Hauses, welches 1395 vom Franziskaner Mönch Pablo Pepino Guardiola la Cruz Santa Maria gegründet wurde, und bis zur Plaça de Catalunya bekannt ist, wo der Baptisten Prediger Roque Santa Domingo de la Villareal, ein Cousin von Franziskaner Mönch Pablo Pepino Guardiola la Cruz Santa Maria, im selben Jahr ein ähnliches Café in Konkurrenz zu seinem Cousin eröffnet hatte, und bis zur Anzahl der an den Wänden hängenden Schinken, dem Café des Franziskaner Mönch Pablo Pepino Guardiola la Cruz Santa Maria zum Verwechseln ähnlich sieht und auch für seine in Knoblauch geschwenktem Spargel mit Anchovis, der Spezialität des Hauses, berühmt ist. Anders als im vom Baptisten Prediger Roque Santa Domingo de la Villareal in der Nähe des zur  Plaça de Catalunya gegründeten Café, wird in dem von Franziskaner Mönch Pablo Pepino Guardiola la Cruz Santa Maria zuerst eröffneten Café der Anchovis seit 600 Jahren von dem erstgeborenen weiblichen Nachkommen des Eigentümers in Salz eingelegt (bei dem vom Baptisten Prediger Roque Santa Domingo de la Villareal gegründetem Café ist es die zweitgeborene Tochter), eine Tradition, die nur für den Zeitraum von 10 Jahren unterbrochen war, als der erstgeborene weibliche Nachkomme des Gründers Pablo Pepino Guardiola la Cruz Santa Maria im Jahr 1422 mit einem Baskischen Prinzen durchbrannte, der in Wirklichkeit ein korsischer Ziegenhirte war und der darauf ausbrechende Skandal die Familie beinnahe ruinierte und Grund dafür war, dass sich das von Baptisten Prediger Roque Santa Domingo de la Villareal an der Plaça de Catalunya gegründete Café überhaupt etablieren konnte, obwohl es, wie das von Franziskaner Mönch Pablo Pepino Guardiola la Cruz Santa Maria gegründete Café, als Spezialität des Hauses den in Knoblauch geschwenktem Spargel mit Anchovis servierte und auch sonst, bis auf die Anzahl der an den Wänden hängenden Schinken, dem Café des Franziskaner Mönch Pablo Pepino Guardiola la Cruz Santa Maria zum Verwechseln ähnlich sah. 

Raupenschlag:

Wie dürfen wir sie denn anreden?

Mirko Lakowski:

Exzellenz. (mit französischer Betonung und erzgebirgischen Dialekt)

Raupenschlag:

Exzellenz. Wie viele andere Reichsbürger haben sie sich von der katalonischen Regierung anwerben lassen, als Söldner, wenn man so sagen darf … (wir werden unterbrochen)

Exzellenz Mirko Lakowski:

Ich bevorzuge die Bezeichnung „Freischärler“. 

Raupenschlag:

… als Freischärler (besonders betont) anwerben lassen, um den katalonischen Freiheitskampf zu unterstützen. 

Exzellenz Mirko Lakowski:

Das ist korrekt. (bedeutungsschwere Pause) 
Unentgeltlich. Das möchte ich an dieser Stelle betonen. Freilich ist Kost und Logis enthalten. Mir ist Transparenz wichtig. Schreiben sie das bitte in ihrem Artikel. T r a n s p a r e n z (buchstabiert) Wir sind kein Geheimbund. Ich bin König von Plauenthal. Und ich bin auf persönliche Einladung von Kataloniens Regierungschef Carles Puigdemont zu Gast in Barcelona.

Raupenschlag:

Wie kam der Kontakt zustande?

Exzellenz Mirko Lakowski:

Wie das Königreich Plauenthal, ist auch das katalanische Volk von Katalonien, der Willkür und Unterdrückung einer Fremdmacht ausgesetzt. Als ich in den von der irregulären Bundesrepublik Deutschland betriebenen Staatsmedien, ich glaube es war die sog. "Tagesschau", ich nenne sie „Lügenschau“ (kichert), sehen musste, freilich in einem außerhalb des Reiches Plauenthal befindlichen Schenke, den ich selbst zahle keine Rundfunkgebühren, das wäre ja noch schöner (knallt die Faust auf den Tisch), jedenfalls wie durch die spanische Republik, der ehrschaffenden, friedlichen Bewegung der katalonischen Unabhängigkeitsbewegung, die katalonische Unabhängigkeit ausgeprügelt werden soll, kamen mir die Tränen, an denen ich zu ersticken glaubte. (beginnt zu schluchzen, ehrliche Trauer) Da wusste ich. Wir sind Brüder im Geiste! (steht auf, kämpferisch) Ich habe mich sofort an meinen Arbeitstisch gesetzt und einen Brief aufgesetzt. Meine Hilfe angeboten. Finanziell und militärisch. Ich habe mein Leben angeboten... (mit würdiger, fester Stimme, den Kopf gesenkt)
Schon 3 Tage später rief mich ein Sekretär von Präsident Carles Puigdemont an. Persönlich. Eine schriftliche Antwort sei derzeit viel zu gefährlich. Überall Spione und Geheimdienstaktivitäten. Ich solle rasch kommen. Ein Esel würde mich auf einem Geheimpfad über die Pyrenäen und durch ein Tunnelsystem im Kantabrischen Gebirge geleiten. Beide Seiten hielten Wort. (den Zeigefinger erhoben) Zuerst verkündete ich die totale plauenthalsche Mobilmachung. Gemeinsam mit Frank W., Generalmajor des Heeres, rückten wir aus. Als der tapfere Esel, wir nannten ihn Paki, kurz vor Barcelona, ausgezehrt und völlig erschöpft, verendete, wussten wir, jetzt wird es Ernst, es ist Krieg, es wird Verluste geben, Leben werden genommen, Helden geboren… Wir beerdigten Paki neben einem Brunnen unter einem Olivenbaum, verabschiedeten uns mit einer Möhre im Grab und begrüßten unseren ersten Helden. (stolze Stimme, leuchtende Augen; Trompetenspiel im Hintergrund, aus dem Fenster des Cafés mit Blick zum Marktplatz sieht man einen kleinen verschmutzten Jungen, mit kurzen Hosen und einfacher Arbeitermütze, der die Nationalflagge Kataloniens an einem hastig errichteten, provisorischen Fahnenmast hisst und dabei salutiert

Raupenschlag: 

Jetzt wo sie hier sind, wie sieht ihre Unterstützung konkret aus? Wie können sie helfen?

Exzellenz Mirko Lakowski:

Zunächst einmal ist einiges schiefgegangen. Das muss ich zugeben. Leider konnten unsere Devisen, also Münzen in der Währung „Plaut(h)aler“, in keinem Wechselbüro umgetauscht werden, da die Wechselstuben nach wie vor von der Madrider Zentralregierung verwaltet werden. Die finanzielle Unterstützung des Befreiungskampfes ist uns daher zunächst unmöglich gemacht worden. Wir arbeiten aber an dem Problem und lassen prüfen, ob wir das in den Münzen enthaltende Kupfer und Blei einschmelzen lassen können, zum Beispiel um daraus Kanonen oder Munitionshülsen fertigen zu lassen. Zumindest aber können wir sagen, dass die plauthalsche Armee voll einsatzbereit ist und jederzeit, zu Wasser, zu Lande oder zu Flusse zuschlagen kann.

Raupenschlag:

Haben sie nicht Bedenken wegen der schwierigen und belasteten Vergangenheit militärischer deutscher Einheiten auf spanischen Hoheitsgebiet, namentlich der Legion Condor und möglicher Gräueltaten im spanischen Bürgerkrieg, beispielsweise bei der Bombardierung von Guernica im April 1937?  

Exzellenz Mirko Lakowski:

Freilich, freilich. Aber zunächst einmal müssen sie wissen, dass das Königreich „Plauenthal“ seine Entstehung nach den Statuten der Reichsgründung des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1871 abgewickelt hat und nicht nach den Grenzen von 31.12.1937, wie viele andere Staaten innerhalb der BRD und unser Königreich daher geschichtlich vollständig unbelastet ist, ja völkerrechtlich vorbildlich und vollständig zivilisiert in Erscheinung getreten ist. Mögen sich vielleicht ein paar Franzosen dabei auf den parfümierten Schlips getreten fühlen, aber das Königreich Plauenthal, erwachsen aus der Reichsgründung innerhalb der Grenzen und Verträge von 1871, ist ein Musterstaat, legal entstanden und innerhalb unserer eigenen Verfassung, stets verfassungskonform aufgetreten. (staatsmännisch)
Außerdem vermeiden wir assoziative Bezüge zur skandalumwitterten „Legion Condor“. Wir nennen unser den Katalanen unterstelltes Freikorps bewusst „Division Kranich“. Verwechslungen und diplomatische Verstimmungen ausgeschlossen (strahlt).

Raupenschlag:

Für den Fall der erfolgreichen Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien. Was erhoffen sie sich für ihr Königreich „Plauenthal“?

Exzellenz Mirko Lakowski:

Ich wünsche mir, dass Katalonien das erste Land ist, welches das Königreich „Plauenthal“ völkerrechtlich als Staat anerkennt, weitere Völker diesem Beispiel folgen. Und es irgendwann im Endspiel der Fußballweltmeisterschaft heißt: Plauenthal 1, BRD 0. (leuchtende Augen)


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